Geröstete Maronen gehören zur Weihnachtszeit irgendwie genauso dazu, wie Last Christmas von Wham!. Wobei Beides bei mir eine ähnliche Begeisterung auslöst wie eine Wurzelbehandlung. Bei vollem Bewusstsein. Ohne Narkose. Diese Melange aus süßlichem Maronenduft und Verkohltem irgendwas, der untrüglich in der Luft liegt, wann immer man sich in der weihnachtlichen Innenstadt einem Maronenstand nähert, löst fast unweigerlich Fluchtreflexe in mir aus.
Diese kleine Tirade war vielleicht nicht der beste Einstieg, euch ein Maronenrezept schmackhaft zu machen. Doch so sehr ich diese mehlig pampigen gerösteten Maronen verabscheue, umso mehr liebe ich diese wunderbar cremige Maronensuppe. Denn wie bei so einigen Lebensmitteln macht die Zubereitungsart den Unterschied – Stichwort Rosenkohl!
Diese wunderbar cremige Maronensuppe benötigt nichtmal die halb verkohlten Maronenbrickets vom ach so romantischen Lagerfeuer im leeren Fass. Vielmehr greifen wir hier ganz unromantisch zu den vorgegarten Maronen aus dem Supermarkt. Die findet ihr in der Regel gut vakuumiert in der Obst- und Gemüseabteilung unweit der Nüsse und Datteln. Zusammen mit der Orange und dem Zimt zaubert ihr so eine herrlich weihnachtlich duftende Suppe, die auch Skeptiker von Maronen überzeugt!
Bei uns gehört dieses Maronensuppenrezept seit Jahren zu unseren absoluten Favoriten und kommt überwiegend im Herbst und Winter auf den Tisch. Sie eignet sich durchaus auch als Vorspeise zum Weihnachtsessen. Dabei solltet ihr jedoch beachten, dass die Suppe sehr reichhaltig ist und ihr somit die Portionsgröße im Auge behalten solltet. Das schöne an diesem Rezept ist darüber hinaus, dass man einen guten Schuss Weißwein benötigt und ist die Weinflasche einmal geöffnet, will sie natürlich zeitnah fachgerecht geleert werden. In diesem Sinne Prost und guten Appetit!
Und so gelingt es garantiert!
- Für eine vegetarische Variante einfach den Geflügelfond durch Gemüsebrühe ersetzen.
- Die Mischung von Milch und Sahne sorgt für eine etwas weniger schwere und fettige Cremesuppe. Hier kann durchaus auch stärker variiert werden. Ist euch die Suppe zu sämig, würde ich eher etwas mehr Fond bzw. Brühe hinzugeben.
- Die Maronen wirklich nur kurz mit anschwitzen. Dadurch bekommt die Suppe eine etwas kräftigere Farbe.
- Die Orange lässt sich auch prima durch Birne oder Apfel ersetzen.
- Falls ihr auf Weißwein verzichten möchtet, könnt ihr auch mit Weißweinessig arbeiten. Dafür ca. 4-5 EL Weißweinessig zum Ablöschen verwenden und mit ca. 120ml Wasser verdünnen.
Winterliche Maronensuppe mit Orangen-Zimt-Croutons
Zutaten
- 800 g vorgegarte Maronen
- 2 Schalotten
- 800 ml Geflügelfond
- 140 ml Weißwein
- 400 ml Sahne
- 250 ml Milch
- 1 unbehandelte Orange
- 2 Scheiben Weißbrot
- 6 EL Butter
- 1/2 TL Zimt
- Prise Zucker
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Die Schalotten fein würfeln und in einem hohen Topf in der Hälfte der Butter anschwitzen.
- Die Maronen grob hacken und ca. eine Minute mit anschwitzen und mit dem Weißwein ablöschen. Den Geflügelfond hinzugeben und das Ganze etwas einreduzieren lassen.
- Nach ca. 10 Minuten Sahne und Milch hinzugeben und für weitere 10 Minuten köcheln lassen. Mit einer Prise Zucker sowie Salz und Pfeffer abschmecken.
- In der Zwischenzeit das Weißbrot entrinden und würfeln. Die restliche Butter in einer Pfanne erhitzen und die Weißbrotwürfel darin mit etwas Abrieb der Orange und dem Zimt goldbraun rösten. Die restliche Orange schälen und die Orangenfilets herauslösen.
- Die Suppe mit dem Stabmixer feinpürieren und in tiefen Tellern mit den Orangenfilets und den Orangen-Zimt-Croutons servieren.
eine wunderbare Suppe , köstlich . Freunde behaupten , sie mögen keine Maronen
aber von dieser Suppe waren sie total begeistert !!!