Wer mich kennt weiß, dass ich ein großer Fan der indischen Küche bin. Nachdem ich vor einiger Zeit bereits mein Rezept des Klassikers Chicken Tikka Masala aufgeschrieben habe, folgt nun ein weiterer absoluter Klassiker der indischen Küche: Dal Makhani. Dal Makhani ist ein aus Neu-Delhi stammendes Linsengericht und darf auf keiner Speisekarte indischer Restaurants fehlen. Ebenso ein eher mildes Gericht der indischen Küche, besticht Dal Makhani mit seiner Cremigkeit, den wunderbaren Aromen des Masalas, sowie seines Raucharomas. Serviert mit Butter-Naan ist es ein absoluter Genuss und eins meiner Lieblingsgerichte der indischen Küche.
Eigentlich wird Dal Makhani mit Urad Dal, also mit Urdbohnen statt Linsen zubereitet. Die Urdbohne ist eng verwandt mit der hier eher bekannten Mungbohne. Im Gegensatz zur Mungbohne ist die Urdbohne jedoch nicht grün, sondern schwarz. Urad Dal bekommt man hier in jedem gut sortierten Asialaden. Ich bevorzuge für mein Dal Makhani jedoch die Belugalinse. Die Urdbohne sorgt zwar für eine etwas höhere Cremigkeit, sie ist beim Kochen jedoch weder visuell noch geruchlich sonderlich angenehm. Die sehr ähnlich aussehende Belugalinse macht da deutlich mehr her und macht sich in einem Dal genauso gut.
Wer schon mal ein Dal Makhani in einem indischen Restaurant gegessen hat, wird das wunderbar rauchige Aroma bemerkt haben. Das Raucharoma kommt von der dhungar Methode. Hierzu wird ein Stück Kohle über offener Flamme erhitzt und dann in einer kleiner Metallschale in den Topf mit dem Dal gesetzt, so dass die Metallschale auf dem Dal schwimmt. Anschließend wird etwas flüssiges Butterschmalz oder Öl über das Kohlestück gegossen, so dass Rauchschwaden entstehen. Nun wird sofort der Deckel auf den Topf gegeben, so dass die Rauchschwaden nicht entweichen können und das Dal aromatisieren.
Anhand dieser Beschreibung könnt ihr sicherlich gut nachvollziehen, warum ich bisher auf die dhungar Methode verzichtet habe. Das Raucharoma ist jedoch ein integraler Bestandteil eines guten Dal Makhanis. Ohne das Raucharoma fehlt dem Dal etwas. Und so kam mir die Idee, einfach flüssiges Raucharoma zu verwenden. Und was soll ich sagen, den Unterschied zur dhungar Methode schmeckt man nicht. Garniert mit etwas gesalzener Butter und Bockshornklee und serviert mit frisch gebackenem Butter-Naan könnt ihr ein Dal Makhani wie beim Inder eures Vertrauens zaubern.
Und so gelingt es garantiert!
- Belugalinsen müssen nicht zwingend über Nacht quellen. Wenn ihr darauf verzichtet, verlängert sich ggf. die Kochzeit.
- Statt getrockneter Kidneybohnen könnt ihr natürlich auch Kidneybohnen aus der Dose verwenden. Die Getrockneten sind jedoch deutlich besser in der Textur. Kidneybohnen aus der Dose müssen natürlich auch nicht eingeweicht werden.
- Das flüssige Raucharoma ist optional, für den authentischen Geschmack lege ich es euch jedoch wärmstens ans Herz. Flüssiges Raucharoma findet ihr in jedem gut sortierten Supermarkt bei den Grillsaucen. Alternativ könnt ihr natürlich auch die dhungar Methode ausprobieren 😉
- Wenn ihr das Masala zu den Linsen gebt, ist das Dal anfangs noch recht flüssig. Lasst euch davon nicht irritieren. Mit fortschreitender Kochzeit bei dann offenem Deckel wird das Dal zunehmend sämig.
Dal Makhani
Zutaten
- 250 g Belugalinsen
- 75 g Kidneybohnen, getrocknet
- 1 l Wasser
für das Masala
- 3 EL Butterschmalz
- 1 Zwiebel
- 2 cm frischer Ingwer
- 3 Knoblauchzehen
- 200 g Dosentomaten
- 1 TL Garam Masala
- 1/2 TL Kashmiri Chili
- 1 TL Zucker
- 70 ml Sahne
- 1 EL gesalzene Butter
- 1 TL Bockshornklee
- Salz
Optional
- Raucharoma
Anleitungen
- Belugalinsen und Kidneybohnen am Vorabend in eine große Schüssel mit reichlich Wasser geben und über nacht quellen lassen.
- Am Folgetag Belugalinsen und Kidneybohnen gut abtropfen lassen und in einem großen Topf mit 1l Wasser bei geschlossenem Deckel für ca. 30min. köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit Ingwer und Knoblauch schälen und im Mörser zu einer feinen Paste zermahlen.
- Den Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebel fein würfeln und in dem heißen Butterschmalz bei mittlerer Hitze für ca. 6-7min. anschwitzen. Die Ingwer- und Knoblauchpaste sowie Garam Masala und Kashmiri Chili hinzugeben und für weitere 1-2min. mit anschwitzen, bis die Gewürze zu duften beginnen.
- Dosentomaten und Zucker hinzugeben. Alles gut verrühren und für ein paar Minuten köcheln lassen.
- Mit einem Kartoffelstampfer ein paar Mal die Linsen stampfen, so dass ein Teil der Linsen (und Kidneybohnen) zerstampft werden. Dies gibt dem Dal seine cremige Konsistenz.
- Das Masala zu den Linsen in den Topf geben und gut verrühren. Das Ganze für ca. 1Std. bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis das Dal eine sämige Konsistenz hat. Dabei regelmäßig umrühren, damit das Dal nicht am Topfboden anbrennt.
- Wenn das Dal die gewünschte Konsistenz erreicht hat, die Sahne hinzugeben, mit Salz abschmecken und noch 5min, köcheln lassen. Optional nun das Raucharoma hinzugeben.
- Das fertige Dal mit einem Würfel gesalzener Butter und etwas Bockshornklee servieren. Dazu passt besonders gut Butter-Naan.