Deutschland verharrte mit Hinblick auf gute Burger lange Zeit im Dornröschenschlaf. Außer den ernüchternden Varianten der großen Fastfoodketten sah es mau aus. Das änderte sich dann vor gut 10 Jahren als neue Burgerketten wie Pilze aus dem Boden sprießten. Hinzu kamen zahllose kleinere Burgerrestaurants, die sich gerne auch mal Manufaktur schimpften. Ein unverkennbarer Hinweis auf Premiumpreise, aber in der Regel auch entsprechende Qualität und gutes Handwerk. Etwa parallel dazu entwickelte sich die Street Food Culture mit entsprechenden Festivals und zahllosen Foodtrucks , bei denen man ausgefallene Burgerkreationen in kleineren Portionen zu noch höheren Preisen erwerben konnte.
Auch die Supermärkte reagierten und schrieben auf alle möglichen Produkte Burger drauf. Burgerbuns, Burgerpatties (also geformtes Hackfleisch), Burger Gurken (also vorgeschnittene eingelegte Gurken), Burgerkäse (?), und und und. Es sollte den Kunden so einfach wie nur irgend möglich gemacht werden, auch zu Hause selber Burger brutzeln zu können, natürlich gegen entsprechenden Aufpreis. Das dies auf mit ganz herkömmlichen Produkten ohne den Zusatz Burger funktioniert, dämmerte nicht gleich jedem.
Selbstgemachte Burger mache ich immer besonders gerne, wenn Freunde zu Besuch kommen und so waren mit der Zeit schon einige meiner Freunde meinen Burgern ausgesetzt. Einer dieser Freunde, ein gewisser Arne B., nötigte mich nun seit Wochen, doch endlich mal mein Burgerrezept aufzuschreiben. Mit jedem neuen Rezept hier auf dem Blog bekam ich frustrierte Nachrichten, dass die Rezepte ja ganz nett seien, aber eben nicht das Burgerrezept. Der Druck stieg ins Unermessliche, bis ich dieses Wochenende nun eingeknickt bin. Der Druck war am Ende einfach zu groß. Und so lud ich mir ein paar Freunde ein und zwang ihnen meine Burger auf, so dass Arne B. endlich zu seinem Rezept kommt. Was steckt also drin?
Das Burgerbun
Ich muss gestehen, dass ich bisher tatsächlich zu den fertigen Burgerbuns gegriffen habe. Die sind keine Offenbarung, aber erledigen den Job. Mittlerweile bieten jedoch auch einige Bäcker spezielle Burgerbuns an. Beim nächsten Mal werde ich die Buns auf jeden einmal selber backen! Die Optionen sind hier vielfältig: Brioche, Sauerteig, Vollkorn bis hin zum Laugenbrötchen – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Das Burgerpatty
Ein Burgerpatty besteht ausschließlich aus Rinderhackfleisch und Gewürzen. Punkt. Kein Ei, kein Senf, kein Weißbrot, keine Zwiebel. Dann wäre es nämlich eine Frikadelle. Puristen würzen ausschließlich mit Salz und Pfeffer. Bei mir kommen noch ein paar Gewürze hinzu. Es gibt absolut keinen Grund vorgeformte Patties zu kaufen. Patties lassen sich ganz wunderbar und ruck zuck von Hand formen. Wer noch nicht genügend Gerätschaften in der Küche stehen hat, kann sich auch eine Burgerpresse für teils absurde Preise kaufen. Am Besten gelingen die Patties in einer Grillpfanne oder auf dem Grill, so bekommt man auf die schön krossen Grillstreifen.
Der Käse
Ganz klassisch gehört eine gute Scheibe Cheddarkäse auf den Burger. Spezielle Burger- oder Scheiblettenkäse schmelzen zwar etwas leichter auf dem Patty, haben aufgrund etlicher Zusatzstoffe aber nur noch bedingt etwas mit Käse zu tun. Ansonsten ist bei der Auswahl des Käses auch hier wieder der Fantasie keine Grenze gesetzt: Ob Gruyere, Brie, Gorgonzola, Feta oder Mozzarella – entscheidend ist, was schmeckt.
Die Sauce(n)
Ich bereite typischerweise drei Saucen zu meinen Burgern zu: Ketchup, Mayonnaise und eine Texas BBQ – natürlich alle selbst gemacht. So kann jeder seine Lieblingssauce auswählen. Außerdem bauen diese drei Saucen perfekt aufeinander auf: Ein Teil des Ketchup wandert als Grundlage in die Texas BBQ Sauce. Ein Teil der Mayonnaise wandert in das Dressing für den Coleslaw. Doch auch hier lässt sich natürlich beliebig variieren.
Die Toppings
Auch hier bin ich wieder eher klassisch unterwegs mit Tomatenscheiben, Zwiebelringen und eingelegten Gurken. Un natürlich Bacon. Bacon darf bei mir einfach niemals auf einem Burger fehlen. Bacon ist das i-Tüpfelchen auf jedem Burger. Was ich persönlich jedoch weder auf einem Burger noch auf einem belegten Brötchen je verstehen konnte, ist ein Salatblatt. Die schmecken immer komisch und sind durch das heiße Patty oftmals ziemlich unansehnlich. Aber auch das ist natürlich eine Option, ebenso wie gebratene Champignons, Jalapeños und eigentlich so ziemlich allem, was gerade weg muss oder einfach schmeckt.
Bacon Cheeseburger
Zutaten
- 4 Burgerbrötchen
- 8 Scheiben Bacon
- 4 Scheiben Cheddar
für die Patty
- 800 g Rinderhackfleisch
- 1 TL Paprikapulver
- 1 TL Senfsaat
- 1 TL brauner Zucker
- 1/2 TL Kreuzkümmel
- Salz
- Pfeffer
als Toppings
- 1 rote Zwiebel
- 1 Fleischtomate
- eingelegte Gurken
- Texas BBQ Sauce
Anleitungen
- Den Backofen auf 220°C (Umluft) vorheizen. Die Baconscheiben auf einem mit Backpapier belegten Backblech so verteilen, dass sie nicht überlappen und für ca. 15min im Backofen kross backen. Die Baconscheiben auf einen Teller mit Küchenkrepp geben und vom überflüssigen Fett befreien.
- Die Gewürze – falls nicht gemahlen, in den Mörser geben und fein mahlen. Das Rinderhack gleichmäßig mit der Gewürzmischung würzen und gut durchkneten. Vier je ca. 200g schwere Portionen erst zu einer Kugel formen und dann gleichmäßig flach drücken, so dass ein Burgerpatty von ca. 12cm Durchmesser entsteht.
- Eine Grill- oder Gußeiserne Pfanne erhitzen und die Burgerpatties für ca. 2-3min pro Seite je nach gewünschtem Gargrad braten. Nach dem Wenden je eine Scheibe Käse aus die Patties legen und diesen anschmelzen lassen.
- Die Burgerbrötchen aufschneiden und kurz im Backofen bei 200°C (Umluft) anrösten.
- Tomate und Zwiebel jeweils in Scheiben schneiden und bei der Zwiebel dann vorsichtig die einzelnen Ringe rauslösen.
- Die fertigen Bacon Cheeseburger nach Belieben mit Zwiebelringen, Tomate, einlegten Gurken und Texas BBQ Sauce belegen.
- Als Beilagen eignen sich ganz klassisch Pommes und Coleslaw.
Burger und Sauce absulute spitze.
Der Burger und die Sauce, absulute spitze.
Da ich mich von Axel immer wieder gerne als Testesserin, ganz zwanglos, einladen lasse, war es auch diesmal klar, da bin ich dabei! Der Burger war gigantisch groß, gut belegt und sehr lecker 👍Vor allem die BBQ Soße war genau so, wie ich sie liebe. Herzlichen Dank!
Der Burger und die Soßen sind super lecker! Einen Nachteil hat es allerdings… bei der Größe des Burgers wäre es hilfreich, man könnte den Unterkiefer aushängen… 😉
Arne B. dankt herzlich! 😀