Bärlauchpesto

Ich weiß, ich weiß. Eigentlich bin ich für ein Bärlauchrezept schon zu spät dran. Schließlich hat der Bärlauch im April Saison. Tatsächlich habe ich dieses Bärlauchpesto auch bereits im April gemacht. Dann ist das Rezept jedoch dem gleichen Schicksal erlegen, wie der Bärlauch ganz allgemein hier bei uns: Es ist gegenüber dem Spargel schlicht untergegangen.

Auch wenn sich Bärlauch- und Spargelsaison überschneiden, ist die Spargelsaison natürlich deutlich länger. Bei aller Begeisterung für den Spargel, fristet der Bärlauch jedoch zu unrecht ein Dasein in dessen Schatten. Wahrscheinlich passt diese Bärlauchpesto sogar ganz wunderbar zu meinem Spargel aus dem Ofen, wäre, ja wäre nicht die Sauce Hollandaise ein so unfassbar guter Partner für den Spargel, dass es hier einfach keine Diskussionen gibt.

Bärlauch wächst bevorzugt in lichten Wäldern und breitet sich dort dann großflächig aus. Ein entsprechend beeindruckendes Bärlauchfeld durfte ich einmal in Liechtenstein aus nächster Nähe beobachten – und riechen! Wenn man in Vaduz den Haldenweg hoch zum Schloß der Fürstenfamilie hochsteigt bietet sich im Frühling ein wahres Meer an Bärlauch, welches betörend nach Knoblauch duftet. Wer Bärlauch selbst wild ernten möchte, sollte Vorsicht walten lassen, da eine hohe Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen besteht. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: Maiglöckchen wachsen paarweise am Stängel, während der Bärlauch einzeln wächst.

Das besondere am Bärlauch ist sein wunderbares Knoblaucharoma, welches einem im Gegensatz zum weißen Original jedoch die berühmte Knoblauchfahne erspart. So überrascht es vielleicht auch nicht, dass dieses Rezept sehr stark dem Pesto alla Genovese Rezept ähnelt. Es werden lediglich Basilikum und Knoblauch durch Bärlauch ersetzt. Somit dürfte bereits klar sein, dass Bärlauchpesto ganz wunderbar zu Pasta passt, aber auch als Brotaufstrich oder Dip.

Und so gelingt es garantiert!

  • Solltet ihr einen Stabmixer verwenden, so püriert das Pesto nur in kurzen Schüben, um Hitzeentwicklung zu vermeiden, da das Pesto sonst bitter wird.
  • Mixt den Parmesan nicht mit, sondern reibt diesen separat. Rührt den Parmesan anschließend in das Pesto ein. So erhaltet ihr eine schöne Textur und das Pesto wird nicht zu breiig. 
  • Manche Rezepte sehen eine Mischung von Parmigiano Reggiano und Pecorino vor. Pecorino, und damit Schafskäse, ist aber nicht jedermanns Sache und auch nicht unbedingt notwendig. Solltet ihr aber Pecorino lieben und für das Pesto verwenden, so gebt nicht zuviel Meersalz hinzu. Pecorino ist von Hause aus recht salzig.

Bärlauchpesto

Vorbereitung 5 Minuten
Zubereitung 5 Minuten
Kategorie Saucen & Dips
Portionen 2

Zutaten
  

  • 1 Bund Bärlauch
  • 40 g Pinienkerne
  • 40 g Parmigiano Reggiano DOP
  • 120 ml Olivenöl
  • Meersalz

Anleitungen
 

  • Die Pinienkerne bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne ohne Öl anrösten, bis sie goldbraun sind und anschließend auskühlen lassen.
  • Den Bärlauch putzen und gut abtropfen lassen. Bärlauch, Pinienkernen und Meersalz im Mörser oder mit dem Stabmixer grob pürieren und dabei nach und nach das Olivenöl hinzugeben.
  • Den Parmesan fein reiben und unter das Pesto rühren (nicht mehr pürieren).

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