Nachdem es hier die letzten Wochen eindeutig zu ruhig war, melde ich mich gleich mit einem absoluten Klassiker aus meiner Wahlheimat zurück – Frankfurter Grüne Soße. Ich wage zu behaupten, dass ihr im gesamten Rhein-Main-Gebiet kein gut bürgerliches Restaurant finden werdet, dass nicht Frankfurter Grüne Soße auf der Speisekarte hat. Vor allem jetzt im Frühling, wo Kräutersaison ist und viele von euch vielleicht auch selber Kräuter auf dem Balkon oder im Garten anpflanzen. Frankfurter Grüne Soße, bzw. Frankfurter Grie Soß, ist hier genauso wenig wegzudenken wie Äppelwoi und Riesling.
Grüne Soßen haben in vielen Küchen weltweit ihren festen Platz. Ob Chimichurri in Argentinien, Salsa Verde in Mexiko, Mint Sauce in Großbritannien, eine Pesto alla Genovese in Italien oder eben die Frankfurter Grie Soß hier aus der Region. Sie alle vereint, dass sie kalte Soßen aus diversen Kräutern mit entsprechenden weiteren Zutaten sind.
Die Frankfurter Grüne Soße ist mittlerweile eine geografisch geschützte Bezeichnung. Dabei ist festgelegt, dass die Grüne Soße aus den folgenden Kräutern bestehen muss: Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Kresse, Pimpinelle, Boretsch und Sauerampfer. Der Anteil der jeweiligen Kräuter darf hierbei variieren, jedoch sollte keines der Kräuter mehr als 30% der Gesamtmenge ausmachen. Hier im Rhein-Main-Gebiet bekommt man in fast jedem Supermarkt entsprechende Bündel mit den sieben Kräutern fertig zu kaufen. Im Rest des Landes muss man sich diese zumeist einzeln zusammensuchen.
Die Kräuterzusammensetzung der Grünen Soße ist eindeutig ist. Bei den weiteren Zutaten scheiden sich jedoch die Geister. So gibt es Varianten mit Quark, Joghurt, Crème Fraîche und sogar mit Mayonnaise. Nach vielen Versuchen für die perfekte Frankfurter Grie Soß, beinhaltet mein Favorit ganz klar Schmand und Saure Sahne. Ein untergemixtes hartgekochtes Ei sorgt für die Sämigkeit. Serviert wird die Frankfurter Grüne Soße klassischerweise mit Pellkartoffeln und hartgekochten Eiern. Sie passt aber auch hervorragend zu Spargel, Schnitzel und Fisch.
Und so gelingt es garantiert!
- Das Aufmixen der Soße mit dem Stabmixer sorgt für die kräftige grüne Farbe. Wollt ihr lieber eine etwas gröbere Textur, so könnt ihr die Kräuter und das hartgekochte Ei auch fein hacken und mit den restlichen Zutaten vermengen.
- Die Soße hält sich problemlos ein paar Tage im Kühlschrank. Allerdings solltet ihr die Soße dann nicht in einer Metallschüssel lagern, da es durch die Säure zu einem metallischen Geschmack kommen kann.
- Natürlich könnt ihr Kräuter auch variieren und die ggf. etwas schwerer zu bekommenden Boretsch und Sauerampfer ersetzen, z.B. mit Estragon. Dann ist es nur keine offizielle Frankfurter Grie Soß mehr, was dem Geschmack jedoch wohl keinen Abbruch tun dürfte.
Frankfurter Grüne Soße (Frankfurter Grie Soß)
Zutaten
- 200 g Kräuter für Grüne Soße (Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Kresse, Pimpinelle, Boretsch, Sauerampfer)
- 200 g Schmand
- 250 g Saure Sahne
- 1 Ei
- 1 TL Senf
- 2 EL Rapsöl
- 1 EL Weißweinessig
- Prise Zucker
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Das Ei in einem Topf mit ausreichend Wasser hart kochen (ca. 8min.). Das Ei anschließend abschrecken und pellen.
- Die Kräuter sortieren und putzen. Feinere Stiele können mit verarbeitet werden.
- Sämtliche Zutaten in eine große Plastikschüssel geben und mit dem Stabmixer fein pürieren. Die grüne Soße ggf. nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Frankfurter Grüne Soße wird klassicherweise mit Pellkartoffeln und hartgekochten Eiern serviert. Sie passt auch hervorragend zu Spargel, Schnitzel und Fisch.
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